Zwischen Facebook-Feed und Ferkel-Fütterung kämpft Christian Bachler gegen alle Widerstände um sein Auskommen als Bergbauer – und jetzt auch noch gegen die Klimakrise.
Leckts mi am Oasch, leckts mi am Oasch“, plärrt es aus den Autolautsprechern. Bachler wackelt hinterm Lenkrad zur Musik, sagt etwas von „inoffizielle Hymne“ und kurvt den Weg zum Bergerhof hinauf. Gerade schiebt sich der Gipfel des Prebers vor die Sonne, da steigt Bachler auf die Bremse. Die Fleischstücke des Schweins, das er am Vorabend erschießen musste, rumpeln in Plastiksteigen hinten im Kofferraum. Bachler zeigt durch das Beifahrerfenster auf den Hang. „Seht‘s die Gräser? Die mit den Ähren? Die müssten eigentlich doppelt so hoch sein. Die schieben jetzt voll an. Notreife nach der Trockenheit.“
„Noch zwei, drei Jahre, so wie die vergangenen, und das war’s.“
Christian Bachler
Christian Bachlers Bergerhof ruht unterhalb der Tockneralm auf 1450 Metern, mitten in der steirischen Krakau. Sein Hof ist der höchstgelegene ganzjährig bewirtschaftete landwirtschaftliche Betrieb der Steiermark. Hier lebt Bachler gemeinsam mit seiner Mutter in einem einstöckigen Bauernhaus mit dicken Mauern, niedrigen Türstöcken und Stallgeruch im Vorzimmer. Draußen Schweinekoppeln, Yak-Gatter, Hühnerdreck auf der Einfahrt und eine ORF-Wetterstation vor dem Gemüsegarten.
Von drinnen Blick übers Tal und Herrgottswinkel in der Stube, wo immer etwas am Herd köchelt oder im Rohr bäckt. Hier sitzt der Bachler, trinkt seinen Kaffee mit viel Milch und scrollt durch seinen Facebook-Feed. Ein Streit auf Social Media mit einem bekannten Journalisten über das Kuh-Urteil machte Bachler zum „Wutbauern“ und zur Facebook-Berühmtheit: Mehr als 14.000 Follower liken heute seine launigen Hofhund- und Ferkel-Clips, Debatten mit EU-Abgeordneten über Globalisierung und seine Brandreden gegen Bürokratie-Belastung.
„Die Krakau. Steirisches Hochtal, wo die Welt noch in Ordnung ist”, steht auf einem schmalen Bildband in der Stube von Bachler. Erscheinungsjahr: 1988. Mehr als 30 Jahre später gibt es in Bachlers Heimat kaum Arbeit, die Tourist*innen fahren in die größeren Orte, die Jungen ziehen weg. Immer mehr Bäuerinnen und Bauern verabschieden sich von ihrer Landwirtschaft. Und dann ist da noch der Klimawandel. „Ich hab heuer zum ersten Mal Feldgrillen hier heroben zirpen gehört“, sagt Bachler am Telefon. „Noch zwei, drei Jahre, so wie die vergangenen, und das wars. Packts euch zam und kommts vorbei.“
Das Gras wächst nicht, das Futter wird knapp
Die Schweine schmatzen, der Bachler stöhnt. Dann regnet es sattgrüne Grashalme auf wollige Schweinerücken. Hinten auf der Schweinekoppel schaufelt der Bauer, in Gummistiefeln und dreckiger Engelbert-Strauß-Arbeitsjacke, den Schweinen das Frühstück über den Zaun. Das gemähte Gras ist über Nacht feucht und schwer geworden, Bachler lädt sich trotzdem große Haufen auf die Schaufel. „Ich hab immer weniger Futter für die Viecher“, sagt Bachler. Manche der Wiesen würden nicht einmal mehr fünf Prozent des früheren Ertrages bringen. Davon könne er nicht mal den Diesel bezahlen.
Es ist einfach zu trocken und zu warm, weiß Bachler. Deswegen wächst das Gras nicht und das Futter wird knapp. Aufgrund der exponierten Lage und des schlechten Bodens – „nur ein paar Zentimeter Humus“ – schmerzen Bachler die klimatischen Veränderungen mehr als seine Bauern-Kolleg*innen in guten Lagen. „Auch Wind haben wir früher hier nicht gekannt“, sagt der 37-Jährige. „Jetzt weht er ständig und trocknet alles noch zusätzlich aus.“
Alle Bauern, auch die, die Bachler die „echten Bauern“ nennt, würden den Klimawandel spüren. Doch die meisten würden weiter am „alten Modell“ festhalten. Alle wollen immer größere Traktoren, immer mehr Tiere, schon die Jungen in der Landwirtschaftsschule. „Die Kollegen kaufen halt mehr Futter zu – und schließen Versicherungen ab“, sagt Bachler und streckt – so macht er es oft, um eine Erzählung zu schließen – seine zwei Daumen nach oben. Dazu ein sarkastisches „Juhu!“, das sich anfühlt wie ein Seufzen.
Klimaveränderungen beschäftigen die Bachlers schon länger. Seit 1968 befindet sich eine offizielle Wetterstation am Bergerhof. Die Mutter ruft jeden Tag bei Radio Steiermark an und gibt Niederschlagsmenge und Luftdruck durch. Bachler erinnert sich an die Voraussagen eines Geologen, der am Hof zu Gast war. „Der hat vor 25 Jahren mit meinem Vater am Küchentisch gestritten. Er hat das in der doppelten Zeit vorausgesagt, also, dass es bis 2050 so weit sein wird. Alles ist eingetreten, nur schon jetzt. Aber das zeig ich euch auf der Alm.“
Wie Yaks von „willhaben“ die Almen retten sollen
Erst gleiten die Bierflaschen zur Kühlung in den Bach, dann schlüpft der Bauer aus den Gummistiefeln in die Wanderschuhe. So startet Bachler die Almwanderungen mit seinen Gästen. Jeden Tag fährt er die Schotterstraße hinauf auf die Plötscheralpe, hinein in den Bergkessel. Dort parkt er seinen alten Mitsubishi – „Allrad? Wer braucht das?“ – am Fuße des Preber. Inmitten kitschiger Ansichtskartenidylle sieht Bachler, dass nichts mehr so ist, wie es einmal war. Was den wenigen Wanderern verborgen bleibt, treibt ihn zur Verzweiflung.
Immer höhere Temperaturen, unregelmäßiger Niederschlag und Unwetter bedrohen die Almen. Weideland geht verloren. Und das, wo die Wiesen weiter unten ohnehin immer weniger Ertrag liefern. Was das konkret heißt? Weil der Boden nicht durchfriert, drückt der Schnee die dünne Erdschicht die Hänge hinunter und Weideflächen werden zerstört. Dazu reißen Muren und Lawinen Steine auf die Weiden und machen diese unbrauchbar.
„Und überall Pflanzen, die für die Almwirtschaft der Supergau sind“, sagt Bachler. Die hellgrünen Blätter des Weiß-Germers waren früher nicht über 2000 Meter zu finden. Heute wächst die giftige Pflanze bereits über 2.500 Metern, sagt Bachler. „Und irgendwann fressen die dann auch die Kühe.“ Dazu finden sich in kleiner werdenden Pfützen immer öfter Leberegel, die die Kühe krank machen. Jahrhunderte alte Zirben kämpfen mit der neuen Trockenheit. Im Vorjahr waren erstmals die Enden der Zweige braun, erzählt Bachler.
Der Almrausch blüht Wochen früher und der Wacholder wuchert und wuchert über die Weideflächen – auch, weil es sich nicht lohnt, Tiere auf die Alm zu treiben, die die Pflanzen im Zaum und damit Weideflächen für die Rinder freihalten würden. Ziegen seien unverkäuflich und auch Schafe will keiner, sagt Bachler. Seine Taktik: Yaks statt Ziegen. Die tibetischen Grunzochsen sollen helfen, die Almweiden zu erhalten. Wo Bachler die zotteligen Tiere gekauft hat? „Willhaben.“
Vom Milchproduzent zum Schweinderl-Zähler
Bachler wollte immer Bauer werden. Seit 2003 ist er der Chef am Bergerhof. Nach dem Tod seines Vaters musste er mit 20 den Hof übernehmen. Die Parte des Vaters klemmt bis heute hinter dem Kruzifix. An den Betrieb von damals erinnern nur mehr Plaketten auf der Stalltür: „Stalldurchschnitt über 5.000 kg Milch“ etwa im Jahr 1975. Das „alte Modell“, das war beim Bachler früher ein reiner Milchbetrieb. Bis der Milchpreis einbrach und es immer enger wurde. „Nicht mal 30 und alles am Arsch”, erinnert sich Bachler. „Alle Tiere krank. Ständig der Tierarzt da. Den hab‘ ich öfter gesehen, als meine Freundin. Dann bin ich selber krank geworden. Irgendwann ist nichts mehr gegangen. Fertig.“
„Nicht mal 30 und alles am Arsch”, erinnert sich Bachler. „Alle Tiere krank. Ständig der Tierarzt da. Den hab‘ ich öfter gesehen, als meine Freundin. Dann bin ich selber krank geworden.“
Die Folgen des Raubbaus an der Natur spürt der Almbauer bis heute. Der Klimawandel würde sich nicht so dramatisch auswirken, wenn alles noch in Takt wäre, wenn wir die Böden nicht ruiniert hätten, sagt Bachler. “Was soll ich mal meinen Kindern erzählen, was wir da gemacht haben?” Warum er sich letztlich dazu durchgerungen hat, etwas anders zu machen? „Weil ich schwach war. Nicht so stark wie die anderen“, sagt Bachler leise. Heute lautet sein Betriebsmotto „Vielfalt statt Einfalt“, Vieh reduzieren und Wertschöpfung steigern. Alle wollen nur wachsen, er habe halbiert. „Da schauen die anderen schon, aber ich kann mich am Abend hinsetzen und die Schweinderln zählen.”
Vor fünf Jahren ist Bachler ganz auf Mutterkuhhaltung umgestiegen. Er füttert die Rinder seither ausschließlich mit Gras und im Winter mit Heu und Silage. Feed no food, schreibt Bachler auf seiner Webseite. Er will nichts an Tiere verfüttern, das eigentlich auch für den Mensch verwertbar wäre, z.B. Mais und Getreide. Schon im Jahr 2012 hat Bachler mit der Freilandhaltung von Schweinen begonnen. Schwarzes Alpenschwein und Mangalitzaschwein, die perfekt für die extensiven Weiden und andererseits optimal für die Direktvermarktung geeignet seien.
„Jugend forscht”, nennt Bachler seine Versuche mit neuen Pflanzen und Tieren. Er recherchiert, experimentiert, sucht Inspiration im Netz. Neben dem Krakau-Bildband stehen zudem Bücher über Permakultur von Agrar-Rebell Sepp Holzer im Regal.
Bachler ist noch ganz Bauer. Und unbequem.
Bachler will nach dem Almbesuch noch schnell nach den Schweinen sehen und verschwindet in der Dämmerung. Dann Stiefelschritte, schneller als gewohnt. Bachler stoppt und schaut, als wäre er seinen Gedanken gerade davongestiefelt. „Jetzt haben wir auch noch eine Notschlachtung.“ Eines der Schweine kann nicht mehr aufstehen. Bachler telefoniert mit dem Tierarzt. Dann holt er ein Messer und das Kleinkaliber. Er drückt zwei Patronen ins Gewehr, richtet den Lauf auf die Stirn des Schweins, drückt ab. Er greift den Kopf und sticht in den Hals. Dann: nichts. Bachler steht still neben dem Schwein. Atmet tief und schaut. „Das waren jetzt 2 Minuten.“ Im industriellen Schlachtbetrieb, sagt der Bauer, werde das Tier jetzt schon weiterverarbeitet. „Da kanns sein, dass das Viech noch lebt, wenn es ins siedende Wasser kommt“, sagt Bachler und steht dann wieder still neben dem toten Tier. „Das werden wir heute noch zerlegen müssen.“
Bachler ist noch ganz Bauer. Er macht alles selbst. Sorgt für seine Tiere, tötet seine Tiere. So habe das Tier auch in den letzten Momenten seine gewohnte Bezugsperson um sich und keine Panik vor der Schlachtung. Bachler zerlegt das Tier und verpackt das Fleisch. Er lebt vom Verkauf als Direktvermarkter und erspart sich so den Verkauf über Supermärkte, die den Preis für sein Fleisch drücken. Die meisten Kund*innen, sagt Bachler, bestellen online, einige kommen auch rauf auf den Hof.
Dass Bachler vieles anders macht, missfällt Kolleg*innen, dem Bauernbund und der Politik. Bei Veranstaltungen übt er laut Kritik, mit der Bürokratie ist er im Dauerclinch. Dafür wird er am Telefon beschimpft und ist, so sagt er, „der meist kontrollierte Bauer in der Gegend.“ Beim Kuh-Angriff-Thema legt sich Bachler im Vorjahr auch mit den Medien an. „Weil es nicht mehr gegangen ist“, sagt er. „Da hat man etwas sagen müssen, es war schon zu viel.“
Es gäbe auch unter den Bauern so viele Idealisten, die wirklich etwas anders machen wollen, auch für die wollte er nicht länger schweigen. Weil es für alle immer enger wird, schwinde auch der Zusammenhalt unter den Bauern. „Früher war es halt so, dass wenn eine brutale Dürre war, jeder angespannt war. Aber dieser Zustand ist heute normal“, sagt Bachler. „Früher wenn du gesehen hast, da ist vom Nachbar ein Viech bei mir dabei, dann hast den Zaun aufgemacht und das Viech heimgetrieben. Heute ruft dich der an und sagt, wenn die Kuh nicht in 20 Minuten weg ist, erschieß ich dir‘s.”
Täglicher Kampf im Paradies
Am Tag nach der Notschlachtung stapft Bachler den Hang hinter dem Hof hinauf. Er bleibt auf einer Wiese stehen, Hofhund Nessi hockt sich neben ihn ins Gras. Wer genau schaut, sieht dort mehr als grün. Dann erkennt man die kahlen Stellen. Auf Bachlers besten Weiden wächst das Gras nicht mehr richtig. Sogar dort, wo früher Moore waren, ist es heute zu trocken. „Wir haben schon Temperaturunterschiede von bis zu 30 Grad von einem Tag auf den anderen gehabt“, sagt Bachler. „Da stellt sich die Frage: Welche Pflanzen überleben diese Wetterschwankungen? Womit soll ich das Vieh füttern?“ Bachler muss deshalb mühsam Samen nachsäen und neue Sorten ausprobieren.
Ob er je drüber nachgedacht hat, alles hinzuschmeißen? „Jeden Tag“, sagt Bachler. Und macht eine lange Pause. Früher, da hätte man noch ein Auskommen finden können als Bauer. Aber seit der Generation seines Vaters sei es immer schlimmer geworden. „Wie wenn du beim Schwimmen schon grad vor dem Untergehen bist und jemand haut dir von oben noch auf den Kopf drauf. Das ist eine Situation, die lässt dich verzweifeln, irgendwo“, sagt Bachler und erklärt, dass Bäuerinnen und Bauern in Österreich ihr Einkommen im Schnitt zu zwei Dritteln aus Förderungen bekommen. „Ich bin quasi Staatsbediensteter“, sagt Bachler. In 17 Jahren sei ihm nie mehr übriggeblieben als der Betrag der Mindestsicherung. „Mein Opa hat für sieben Ochsen einen Traktor bekommen, heute krieg ich Schneeketten drum.“
„Ich bin quasi Staatsbediensteter“, sagt Bachler. In 17 Jahren sei ihm nie mehr übriggeblieben als der Betrag der Mindestsicherung.
“Du lebst zwar im Paradies, aber bist allein. Du kannst dir keine Angestellten, oder irgendjemand der dir hilft, leisten. Und dann drehst irgendwann durch, weil nur mehr Traktorfahren, nur mehr Kühe, nur mehr irgendwas“, sagt Bachler und stapft über den Forstweg zurück zum Hof. “Jeder hat Schulden bis da oben. Die kannst du an einer Hand abzählen, die heute weniger als eine halbe Million Schulden haben. Nur damit sie weiterspielen dürfen. Sonst drehen sie dir deinen Stall zu“, sagt Bachler. „Wir sind einfach zu deppert, als dass wir mal geschlossen irgendwas tun würden.“
Die nächste Generation würde die Landwirtschaft oft nicht mehr interessieren. Die Jungen würden nur mehr die Immobilie sehen, „die sie einem Piefke verreiben (Anm.: verkaufen) können. Weil sie wissen, dass es in zehn Jahren da bei uns keine Schule mehr gibt, keinen Kindergarten. Was wollen sie dann da?“
Gaumensex!
Der Bachler vom Bergerhof weiß, was er da will. „Gaumensex!“, sagt Bachler und lacht. Mit dem Fleisch seiner Tiere will er den Geschmack der Alm auf die Teller seiner Kund*innen bringen. Er will auf seine Art wirtschaften, altes Wissen erhalten und alte österreichische Nutztierrassen wiederentdecken – und sich so auch gegen die Klimakrise wappnen.
Bachler stiefelt vorbei an den Yaks, den Schweinen, dem Stall. Raus aus den Gummistiefeln, rein in die Stube. Dort checkt der Bauer auf dem Handy seinen Facebook-Feed und schaut aus dem Fenster, raus in die Krakau. Es regnet. Mal schwächer, mal stärker. So ein Wetter bräuchte er ein paar Tage lang. Und vor allem immer wieder, sagt Bachler. Heute will er noch den Zaun oben auf der Weide fertig machen. Das muss gemacht werden. Trockenheit hin, halbhohe Gräser her.
Zur Recherche
Wir haben Christian Bachler im Mai 2020 drei Tage lang auf seinem Bergerhof Krakauebene und auf der Alm begleitet. Waren beim Schweinefüttern genauso dabei, wie beim Schweineschlachten. Und haben so unmittelbare Einblicke in die Welt eines unbequemen Bergbauern bekommen. Ein noch viel intensiveres Erlebnis als seine Facebook-Seite – und die ist schon recht wild. Hier übrigens der Soundtrack für die nächste Autofahrt.
Mehr über den Klimawandel am (Berg-)Bauernhof
Trockenheit und Unwetter zerstören Ernten
Der heurige Sommer war der zweitwärmste, der Juni der wärmste und trockenste Monat in der 253-jährigen Messgeschichte. Der Gesamtschaden im Jahr 2019 durch Wetterextreme: mehr als 150 Millionen Euro. Davon entfallen mehr als 100 Millionen auf Hitze und Dürre, der Rest auf Hagel und Überschwemmung, so die Hagelversicherung. Für Österreich geht eine aktuelle Studie der AGES von einem Rückgang der Erträge um bis zu 19 Prozent in den kommenden 40 Jahren aus.
Klimawandel bedroht alpine Artenvielfalt
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Was ist Permakultur?
Permakultur kommt von „permanent agriculture“ und meint nachhaltige, also zukunftsfähige Gestaltung und Benutzung des Landes – vom kleinen Gartengrundstück bis zur ganzen Erde. Permakultur handelt vom Aufbau landwirtschaftlich produktiver, selbsterhaltender Öko- und kultureller Systeme zum Wohl des Planeten Erde, zum Wohl von Natur und Menschen. Sepp Holzer ist ein Permakultur-Pionier in Österreich.
Österreichs Bäuerinnen und Bauern verdienen 916 Euro im Monat
Die Auswertung der Buchführungsdaten von 1926 land- und forstwirtschaftlichen Betrieben ergibt im Jahr 2019 ein Jahreseinkommen von 27.966 Euro je Betrieb. 2011 waren es noch 36.000 Euro, also um 30 % mehr. Als durchschnittliches Betriebseinkommen blieben damit unter dem Strich: 27.966 Euro. Laut Unabhängigem Bauernverband komme das „rein rechnerisch“ einem Monatsgehalt von 916 Euro gleich. In Österreich gibt es knapp 162.000 Bauernhöfe, zwei von drei im Nebenerwerb.